Ein Politiker, ein Wissenschaftler und ein Dichter denken über die klassischen Werte nach. „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.“ Welche Bedeutung kann das Goethe-Wort für uns heute noch haben? Kann es heute Universalgenies geben? Gibt es die Weimarer Werte in der modernen Gesellschaft?

Der Film war der Eröffnungsfilm des Kulturhauptstadtjahres „Weimar 1999“ auf 3sat, 45 min, dokumentar, produziert von „DIE ZEIT TV“. (Kamera: Peter Grätz, Schnitt, Matthias Paduch, Buch und Regie: Beate Fichtner-Neumann)

Rolf Hochhuth, Lothar Späth und Prof. Jan Harf suchen nach Antworten.

Auszüge aus den Original-Tönen:

Rolf Hochhuth: „Wenn man auf die Idee kommt Fabrikanlagen zu errichten mit geregeltem Eisenbahnverkehr, die keine andere Funktion haben als Zivilisten zu ermorden, dann ist Weimar niemals gewesen. Aber wir müssen natürlich wissen, auch die Klassiker haben die Bestialitäten ihrer Epoche, die der Französischen Revolution und der Napolionischen Kriege, und haben sich trotzdem diese Hoffnung erhalten, dass der Mensch dem Menschen ein Helfer ist. Man kann nicht Kinder machen ohne diese Hoffnung.“

Lothar Späth: „Vielleicht gibt es ganz große Aufgaben für das nächste Jahrhundert, nämlich den Menschen in dieser technischen Welt zwar zu lassen, aber ihm trotzdem den Begriff der Muße, der Gelassenheit, der Reflexion von Fragen, die nichts mit dem Augenblick zu tun haben, zurückzugeben.“

Prof. Jan Harff: „Das ist es gerade, was Goethe uns letztlich gelehrt hat: ‚Versucht zusammenzubringen, was das Leben ausmacht. Und das ist eben nicht nur die Arbeit. Das Leben hat viel mehr Facetten und Komponenten. Das alles muß man versuchen zu realisieren und da denke ich können wir von Goethe und seiner Zeit lernen.“